In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Pater Johann Kiesling SDB, der am 22. Oktober 2024 um 14.30 Uhr in Lubumbashi in der Demokratischen Republik Kongo in die Ewige Heimat gerufen wurde. In Fulpmes ist eine Gedenkmesse für ihn am Freitag, 8. November 2024 um 16 Uhr.
Johann Kiesling wurde am 16. Juli 1934 in Grafendorf in Südmähren geboren. Nach der Vertreibung im Jahr 1945 fand er in Wien eine neue Heimat. In Wien-Stadlau kam er erstmals mit den Salesianern Don Boscos in Kontakt. Der gelernte Stahlbauschlosser trat 1959 als Spätberufener in den Salesianer-Orden ein und legte 1960 die Erste Profess ab. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1966 arbeitete er als Religionslehrer und Erzieher in Landeck und Fulpmes in Tirol. Sein innigster Wunsch, als Missionar in Afrika zu wirken, ging 1982 in Erfüllung, als er in die Demokratische Republik Kongo entsandt wurde. Seitdem lebte und arbeitete Pater Kiesling in der Region rund um Lubumbashi im äußersten Osten des Landes.
Mit außergewöhnlicher Hingabe wirkte „Père Johann“, wie er liebevoll von der Bevölkerung genannt wurde, in den ärmsten und entlegensten Gebieten. Sein Wirken zeichnete sich durch Solidarität mit der armen Landbevölkerung aus. Durch die geschickte Verbindung seines technischen Talents mit der Seelsorge stand stets der hilfesuchende Mensch im Mittelpunkt seiner Arbeit. Pater Johann war weithin bekannt als Priester, Brunnenbauer und Organisator bei der Errichtung von Schulen, Waisenhäusern und Krankenstationen. In stundenlangen Fahrten brachte er Schwerkranke und Schwangere aus den entlegensten Buschdörfern in die Krankenstationen. Oft brachte er sich in Gefahr, um den Menschen in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen beizustehen. Die Missionsstationen wurden während seiner Zeit im Kongo mehrmals von Rebellen überfallen und geplündert, doch Pater Johann verzagte nie. Mit starkem Gottvertrauen begann er immer wieder von Neuem.
In Österreich war er ein geschätzter Prediger und engagierter Fundraiser für die Mission. Während seiner Heimaturlaube pflegte er stets den Kontakt zu seiner Familie, seinen Mitbrüdern, den Salesianern, seinen ehemaligen Schülern und Landsleuten aus Südmähren. Bei den vielen Begegnungen mit Pater Johann spürte man immer, dass seine Gedanken bei den Ärmsten, Kranken und vor allem bei den Kindern waren.
Am 3. Mai 2022 wurde Pater Kiesling mit dem „Austria.on.Mission-Award“ der Päpstlichen Missionswerke („Missio“) von Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner ausgezeichnet. Bei einem Festgottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn und Kardinal Antoine Kambanda, Erzbischof von Kigali in Ruanda, erhielt Pater Johann den Preis „Emil“ von Bischof Werner Freistetter überreicht.
In Zusammenarbeit mit der Don Bosco Mission Austria konnte Pater Kiesling zahlreiche Hilfsprojekte umsetzen. „Für uns war Pater Kiesling ein großer Missionar und treuer Projektpartner, der viel für die Menschen im Kongo bewegt hat. Er war ihnen ein Vater, Bruder, Freund und ein wahrer Sohn Don Boscos“, sagt Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria.
Pater Johann Kiesling hinterlässt eine lebendige Erinnerung an einen selbstlosen Missionar, dessen Wirken das Leben vieler Menschen im Kongo nachhaltig positiv beeinflusst hat. Möge er in Gottes Frieden ruhen.
Wir gedenken des lieben Verstorbenen am Freitag, 8. November 2024 um 16 Uhr in einer Gedenkmesse in der Kapelle des Schülerheims Don Bosco in Fulpmes (Bahnstraße 49, 6166 Fulpmes).
Spendenkonto Don Bosco Mission Austria: IBAN AT33 6000 0000 9001 3423, Online-Spenden: www.donboscomissionaustria.at
Videoporträt von Missio über P. Johann Kiesling:
Fotocredit: (1) Missio/Kupferschmied, (2) Don Bosco Fulpmes - letzter Besuch von P. Kiesling im September 2021 in Fulpmes, (3) P. Kiesling mit Waisenkindern.
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